Die Bedeutsamkeit (meta-)metakognitiver Leistungseinschätzungen für das selbstregulierte Lernen
Die Bedeutsamkeit (meta-)metakognitiver Leistungseinschätzungen für das selbstregulierte Lernen
Projektleitung: Marion Händel
Laufzeit: Januar 2018 – Januar 2019
Förderer: Emerging Talents Initiative (ETI)
Studierende schätzen ihre eigene Leistung ungenau ein; dies trifft insbesondere auf leistungsschwache Studierende zu, was als unskilled and unaware effect bekannt ist (Kruger & Dunning, 1999). Doch gerade für leistungsschwache Personen ist eine akkurate Selbsteinschätzung im Sinne selbstregulierten Lernens höchst relevant, damit diese Personen gezielt Regulationsmaßnahmen ergreifen können, um den weiteren Fortlauf ihres Lernens zu steuern und zu optimieren. Aktuelle Studien mit zweistufigen, sogenannten meta-metakognitiven Urteilen bezweifeln jedoch, dass leistungsschwache Studierende neben fachlichen Defiziten tatsächlich auch geringe metakognitive Fähigkeiten aufweisen. In diesen Studien vergaben leistungsschwache Studierende zwar auch ungenaue Leistungseinschätzungen, aber hatten offensichtlich ein metakognitives Gespür dafür, dass ihre Leistungseinschätzungen unpassend waren (unskilled but aware) (Miller & Geraci, 2011). Begründet und repliziert (z. B. eigene Studie Händel & Fritzsche, 2016) wurde dieser Befund in Studien mit Tests zu psychologischem Wissen. Über die Generalisierbarkeit und praktische Relevanz meta-metakognitiver Urteile hinsichtlich selbstregulierten Lernens herrscht jedoch noch weitgehend Unklarheit. Im Rahmen der ETI-Förderung sollen (Vor-)Studien durchgeführt werden mit dem Ziel, die Genauigkeit metakognitiver Urteile in verschiedenen Domänen kritisch zu prüfen, mögliche Einflussfaktoren zu untersuchen und langfristig Interventionsmaßnahmen abzuleiten.